Muskelatrophie: Arten und Symptome von Muskelschwund
Eine Muskelatrophie bezeichnet die Verkleinerung der Muskeln aufgrund mangelnder Beanspruchung und Versorgung mit Nährstoffen. Es gibt viele verschiedene Ursachen, die zum Muskelschwund führen können. Mehr dazu sowie Symptome und Behandlungsmöglichkeiten erfahren Sie hier.Was ist eine Muskelatrophie?
Bei einer Muskelatrophie bilden sich die Muskeln zurück, weil sie nicht ausreichend beansprucht oder mit Nährstoffen versorgt werden. Die häufigsten Ursachen für eine Muskelatrophie sind:
- Inaktivität nach einem Unfall oder aufgrund einer Krankheit
- altersbedingter Muskelabbau (Sarkopenie)
- Nährstoffmangel
- Stoffwechselstörungen
Typische Symptome sind eine sichtbare Verkleinerung des Muskelgewebes, begleitet von einer zunehmenden Muskelschwäche. Werden die Ursachen für die Muskelatrophie beseitig und die Muskeln wieder ausreichend versorgt und bewegt, kehrt sich der Prozess um. Die Muskeln werden wieder größer und kräftiger. Es gibt einige seltene Formen der Muskelatrophie, die eine Folge von Erbkrankheiten sind. Dazu gehören die spinale Muskelatrophie und die neurale Muskelatrophie.
Spinale Muskelatrophie
Die Ursache für eine spinale Muskelatrophie liegt im Absterben von Nervenzellen im Rückenmark. Das motorische System des Menschen wird mithilfe von hintereinander geschalteten Nervenzellen gesteuert. Vereinfacht erklärt läuft die Signalübertragung folgendermaßen ab: Die erste Nervenzelle liegt in der Hirnrinde, wo die Entscheidung für eine Bewegung getroffen wird. Die zweite Nervenzelle befindet sich im Rückenmark und gibt die Impulse weiter an das periphere Nervensystem, das die Reize auf die Muskeln überträgt. Sind die Nervenzellen im Rückenmark aufgrund eines genetischen Defekts gestört, erhalten die Muskeln keine Signale mehr. Wegen der fehlenden Beanspruchung bilden sie sich sukzessive zurück. Weitere Symptome der spinalen Muskelatrophie sind Lähmungen (Paresen), verminderte Muskelspannung (Muskelhypotonie) und, wenn die Nervenzellen im Hirnstamm ebenfalls betroffen sind, Probleme beim Sprechen, Kauen und Schlucken.
Neurale Muskelatrophie
Die neurale Muskelatrophie wird auch „Hereditär motorisch-sensorische Neuropathie“ oder kurz HMSN genannt. Bei dieser meist erblich bedingten Krankheit werden die peripheren Nerven, also die Nervenzellen, die außerhalb des Gehirns und des Rückenmarks liegen, nach und nach zerstört. Die Symptome, zu denen vor allem eine ausgeprägte Muskelschwäche gehört, machen sich in der Regel zuerst in den Füßen bemerkbar, breiten sich aber mit fortschreitendem Krankheitsverlauf auf die Unterschenkel, die Hände, die Unterarme und in schweren Fällen auf die Oberschenkel aus.
Muskelatrophie: Diagnose und Behandlung
Einige Symptome, wie ein unsicherer Gang oder Schwierigkeiten beim Aufstehen aus dem Sitzen sind erste Hinweise auf eine mögliche Muskelatrophie. Für eine genaue Diagnose untersucht der Arzt den Umfang der Muskelmasse. Er testet den Spannungszustand, die Maximalkraft sowie die Bewegungsgeschwindigkeit und -genauigkeit einzelner Muskeln. Eine Elektromyographie (EMG), Blut- und Gewebeproben geben Auskunft über die Ursachen des Muskelschwunds.
Die spinale Muskelatrophie und die neurale Muskelatrophie sind nicht heilbar. Eine Behandlung zielt hier vor allem auf eine Linderung der Symptome sowie ein Verzögern des Krankheitsfortschritts ab. Die anderen, nicht vererbten Formen der Muskelatrophie lassen sich jedoch durch gezielte Beanspruchung und ausreichende Versorgung mit Nährstoffen wieder umkehren.
Für eine bessere Versorgung kann begleitend eine Behandlung mit Carnitin sinnvoll sein. Dieser körpereigene Stoff fungiert als Bio-Carrier, der für die Umwandlung der Nährstoffe in Energie benötigt wird. Auch bei einigen Muskelerkrankungen können durch die zusätzliche Einnahme von Carnitin in hochdosierter Form, wie es in Biocarn® enthalten ist, nachweislich Erfolge bei der Linderung der Symptome erzielt werden.