Muskelschwäche: Diagnose und Behandlung
Muskelschwäche (Myasthenie) kann ganz unterschiedliche Ursachen haben und ein breit gefächertes Beschwerdebild aufweisen. Daher kommen bei der Diagnose und Behandlung verschiedene Verfahren zum Einsatz. Hier erhalten Sie einen Überblick über Untersuchungsmethoden und Therapieansätze.Diagnose von Muskelschwäche
Bevor der Arzt eine Therapie empfehlen kann, müssen die Ursachen für die Muskelschwäche geklärt werden. Dafür erhebt er zunächst die Krankengeschichte, um festzustellen, ob möglicherweise andere Krankheiten, Medikamente oder Lebensgewohnheiten für die Beschwerden verantwortlich sind. Mithilfe von neurologischen Tests werden die Muskelstärke, die Reflexe, die Koordination, der Tastsinn und die Sehkraft überprüft. So lässt sich feststellen, welche Muskeln betroffen sind und wie weit die Muskelschwäche ausgeprägt ist. Ein Bluttest gibt Auskunft darüber, ob eine Autoimmunerkrankung, eine Entzündung oder vielleicht auch Bakterien oder Viren die Myasthenie verursachen. Nach diesen ersten Untersuchungen wird der Arzt feststellen, ob für eine abschließende Diagnose und die Erstellung eines Behandlungsplans noch weitere Verfahren, wie eine Elektromyographie (EMG), eine Kernspintomographie (MRT) oder eine Gewebeentnahme (Biopsie) nötig sind.Behandlungsmöglichkeiten bei Muskelschwäche
Die Behandlung von Myasthenie zielt, wenn möglich, auf die Beseitigung der Ursachen ab. Allerdings ist nicht jede zugrundeliegende Krankheit heilbar. Deshalb spielen bei der Therapie häufig auch solche Maßnahmen eine Rolle, welche die Beschwerden lindern, den Krankheitsverlauf verlangsamen und den Betroffenen ein weitgehend normales Leben ermöglichen. Meist kommt hier eine Kombination aus Physiotherapie und medikamentöser Behandlung zum Einsatz. Dabei können Ärzte auf mehrere Wirkstoffe zurückgreifen, wie zum Beispiel:- Kortison: Dieses Hormon, das in kleinen Mengen auch im menschlichen Körper vorkommt, wirkt entzündungshemmend und vermindert im Falle von Autoimmunerkrankungen die Bildung von Antikörpern. Aufgrund der starken Nebenwirkungen, wie beispielsweise vermehrte Wassereinlagerungen und Abbau von Muskelgewebe, eignen sich diese Medikamente nur für den kurzfristigen Einsatz.
- Cholinesterasehemmer: Diese Arzneimittel hemmen den Zerfall von Acetylcholin. Dabei handelt es sich um einen wichtigen Neurotransmitter für die Reizübermittlung zwischen Nerven und Muskeln, der bei manchen Autoimmunerkrankungen von Antikörpern angegriffen wird. Dadurch steigt die Konzentration von Acetylcholin und die Kommunikation zwischen Nerven und Muskeln wird verbessert. Die Wirkung setzt erst nach längerer Behandlung ein, diese kann aber im Gegensatz zu Kortison langfristig durchgeführt werden. Eine Heilung ist mit diesem Medikament aber nicht möglich.