Muskelschwäche (Myasthenie): Wenn die Muskeln schnell müde werden
Wenn die Muskeln schon nach geringer Belastung ermüden, liegt möglicherweise eine Myasthenie vor. Die Muskelschwäche kann in allen Körperregionen auftreten – von den Beinen bis zum Herz. Hier erfahren Sie mehr über mögliche Ursachen für schwache Muskeln.Muskelschwäche aufgrund von Nährstoffmangel
Muskeln übernehmen im Körper lebenswichtige Funktionen: von der Stabilität und Bewegungsfähigkeit über die Atmung und Verdauung bis zum Herzschlag. Um arbeiten zu können, benötigen Muskeln Nährstoffe. Kohlenhydrate und Fette liefern die notwendige Energie. Die Nährstoffe werden mithilfe von Carnitin, einem sogenannten „Bio-Carrier“, in die Kraftwerke der Zelle, die Mitochondrien, transportiert, wo sie zu Energie verstoffwechselt werden. Proteine (Eiweiß) bilden die Grundlage für den Zellaufbau und damit das Muskelwachstum. Darüber hinaus benötigt der Körper Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, um gesund zu bleiben. Für die Muskelfunktion ist dabei Magnesium besonders wichtig. Mangelt es an einem oder mehreren Nährstoffen, kann es zu einer Muskelschwäche kommen.Muskelschwäche im Alter
Bis etwa zum 40. Lebensjahr überwiegen die muskelaufbauenden Prozesse im Körper, danach lösen Veränderungen im Hormonspiegel und im Stoffwechsel einen sukzessiven Muskelabbau aus. Dabei werden Muskelzellen nach und nach durch Fettzellen ersetzt. Ein übermäßiger Muskelabbau im Alter wird als Sarkopenie bezeichnet. Diese Form des Muskelschwunds, die von einer zunehmenden Muskelschwäche begleitet wird, geht vor allem auf Nährstoff- und Bewegungsmangel zurück.Andere Erkrankungen, die Myasthenie hervorrufen
Viele Muskelerkrankungen werden von einer Myasthenie begleitet. Die Muskelschwäche geht dem Muskelschwund voraus und ist gleichzeitig ein typisches Symptom für das abnehmende Muskelgewebe. Muskelschwäche kann aber auch durch Nervenkrankheiten, Entzündungen oder Virusinfektionen verursacht werden.
Eine weitverbreitete Form der Myasthenie, besonders im Alter, ist die periphere arterielle Verschlusskrankheit, kurz PAVK genannt. Hier betrifft die Muskelschwäche vor allem die Beine. Die Ursache ist eine mangelnde Durchblutung der Beinmuskulatur aufgrund von Arteriosklerose. In der Folge können Betroffene nur noch kurze Gehstrecken zurücklegen und müssen häufiger stehen bleiben, um sich auszuruhen.
Im Rahmen zahlreicher Untersuchungen wurde neben der Durchblutungsstörung auch eine Unterversorgung der Muskeln festgestellt. Durch eine Behandlung mit Carnitin konnte in mehreren Studien die Nährstoffversorgung in den Muskelzellen verbessert und dadurch die Muskelschwäche der Beine reduziert werden. Die Patienten konnten wieder längere Strecken zu Fuß zurücklegen.1
Ursachen einer Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz)
Bei einer Herzinsuffizienz ist das Herz nicht mehr in der Lage, ausreichend Blut in den Kreislauf zu pumpen, um den Körper mit Sauerstoff zu versorgen. Die Herzmuskelschwäche kann verschiedene Ursachen haben, wie beispielsweise:
- Verkalkung der Herzkranzgefäße (Koronare Herzkrankheit)
- Bluthochdruck
- Herzmuskelentzündung
- Herzklappenfehler
Da die Herzinsuffizienz zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland zählt, ist es neben der Behandlung der zugrundeliegenden Erkrankung wichtig, die Funktion des lebenswichtigen Herzmuskels durch ein auf die Belastungsfähigkeit abgestimmtes Sportprogramm sowie eine gute Nährstoffversorgung zu stärken. Auch hier kann Carnitin die Therapie unterstützen und einer Muskelschwäche des Herzens entgegenwirken. Achten Sie jedoch darauf, dass Sie nicht auf mitunter fragwürdige Nahrungsergänzungsmittel mit Carnitin zurückgreifen, sondern auf Produkte aus der Apotheke in Arzneimittelqualität mit belegter Wirksamkeit.
Lesen Sie mehr zu Symptomen und Behandlung der Muskelschwäche.
1Resch, Karl-Ludwig: Carnitin. Daten, Fakten, Strategien.