Myopathie: Diagnose und Behandlung
Muskelerkrankungen treten in vielen verschiedenen Formen auf. Um eine genaue Diagnose vornehmen zu können, stehen Ärzten verschiedene Untersuchungsmethoden zur Verfügung. Hier erfahren Sie mehr darüber, wie eine Myopathie diagnostiziert wird und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt.Muskelerkrankungen und ihre Diagnose
Bis auf wenige aggressive Formen verlaufen Muskelerkrankungen schleichend. Die Symptome der Myopathie sind dabei oft so vielfältig, dass nur umfassende ärztliche Untersuchungen Aufschluss über die genaue Form der Muskelkrankheit geben. Für die Diagnose kommen folgende Untersuchungsmethoden zum Einsatz:- Elektroneurographie: Die Funktionstüchtigkeit der Nerven wird mittels elektrischer Reize überprüft, um eine neuromuskuläre Erkrankung zu erkennen oder auszuschließen.
- Elektromyographie: Durch die Messung der Muskelströme kann festgestellt werden, ob die Signalübertragung zwischen Nerv und Muskel funktioniert.
- Laboruntersuchungen: Einige Muskelerkrankungen lassen sich durch auffällige Werte für Antikörper, Enzyme und andere Stoffwechselprodukte im Blut oder Urin diagnostizieren.
- Bildgebende Diagnostik: Mithilfe von Ultraschall und Magnetresonanztomographie (MRT) lässt sich die Gewebestruktur der Muskeln genau analysieren.
- Muskelbiopsie: Die Entnahme einer Gewebeprobe des Muskels ermöglicht eine gezielte Untersuchung der Gewebestruktur sowie der Stoffwechselvorgänge.
- Molekulargenetische Diagnostik: Einige Formen der genetisch bedingten Myopathie lassen sich durch eine Untersuchung der Gene exakt nachweisen.
Behandlung von Muskelerkrankungen richtet sich nach der Ursache
Erbkrankheiten – wie die meisten Formen der primären Myopathie – sind bislang nicht heilbar. Bei der Behandlung geht es hauptsächlich darum, die Beweglichkeit und Selbstständigkeit des Patienten so lange wie möglich zu erhalten. Das geschieht in der Regel durch eine auf das Krankheitsbild abgestimmte Physiotherapie, die gegebenenfalls durch Medikamente ergänzt wird.
Resultiert die Myopathie aus einer anderen Krankheit, wie zum Beispiel einer Stoffwechselstörung, steht zunächst die Behandlung der zugrundeliegenden Krankheit im Mittelpunkt. Wie bei allen Muskelerkrankungen, die von Muskelschwäche und Muskelschwund begleitet werden, hilft hier eine gezielte Physiotherapie dabei, die weitere Degeneration des Muskels aufzuhalten und, sofern möglich, umzukehren.
Studien zufolge wurden bei verschiedenen Krankheitsgruppen positive Erfahrungen durch die Einnahme von Arzneimitteln gemacht, die die Stoffwechseltätigkeit und damit die Funktionsfähigkeit der Muskeln fördern. Hervorzuheben ist hier Carnitin, ein sogenannter „Bio-Carrier“, der die Mitochondrien in den Muskelzellen mit notwendigen Fettsäuren versorgt. Bei vielen Muskelerkrankungen weisen Patienten einen Carnitin-Mangel auf, der zu einer Unterversorgung der Muskelzellen führt und damit die Degeneration fördert. Durch eine behandlungsbegleitende Gabe von Carnitin kann dieser Unterversorgung entgegengewirkt werden. Da es sich bei Carnitin um eine körpereigene Substanz handelt, ist es in der Regel gut verträglich und unterstützt die Behandlung.