L-Carnitin Mangel und seine Symptome
L-Carnitin (Carnitin) ist lebensnotwendig, da es die Versorgung der Zellen sicherstellt. Ein Mangel führt zu Störungen verschiedenster biochemischer Prozesse im Körper. Meist wird ein Carnitinmangel jedoch oft gar nicht oder nur sehr spät erkannt. Wie es zu einer Unterversorgung mit Carnitin kommt und wie sich das auf den Körper auswirkt, erfahren Sie hier.Typische Symptome von L-Carnitin Mangel
Ohne Carnitin ist der Körper nicht in der Lage, langkettige Fettsäuren zu verwerten. Das hat mehrere Effekte. Auf der einen Seite produzieren die Zellen weniger Energie, was zu einer verminderten Leistungsfähigkeit, Erschöpfungszuständen, Konzentrationsschwierigkeiten und einer gesteigerten Infektionsanfälligkeit führt. Auf der anderen Seite werden die unverwerteten Fette freigesetzt. Dadurch steigen die Blutfettwerte an und mit ihnen das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall. Da die Muskeln nicht mehr mit ausreichend Energie versorgt werden, kann es zunächst zu einer Muskelschwäche und langfristig zu einem Muskelschwund kommen.
Carnitinmangel aufgrund fehlender Nährstoffe
Carnitin wird zum einen vom Körper selbst hergestellt, zum anderen wird es direkt über die Nahrung aufgenommen. Wer sich vollwertig ernährt und einen gesunden Stoffwechsel hat, produziert normalerweise genug körpereigenes Carnitin beziehungsweise nimmt ausreichende Mengen des Nährstoffs auf. Carnitin kommt vor allem in rotem Fleisch vor, weswegen es der Körper bei einer fleischlosen Ernährung größtenteils selbst produzieren muss.
Ein erhöhtes Risiko für einen Carnitinmangel haben unter anderem Menschen, denen es an bestimmten Vitaminen und Spurenelementen mangelt, die für die Carnitinherstellung benötigt werden. Beispielsweise nehmen Menschen, die sich vegan ernähren, so gut wie kein Vitamin B12 über die Nahrung auf. Dieses ist jedoch an der körpereigenen Herstellung von L-Carnitin beteiligt. Das bedeutet, Vegetarier und Veganer, die ohnehin schon kaum Carnitin über die Nahrung aufnehmen, können gleichzeitig auch weniger davon selbst produzieren.
Belastungen erhöhen Carnitinverbrauch
Ein L-Carnitin Mangel kann auch durch einen erhöhten Carnitinverbrauch entstehen. Insbesondere Sportler kennen die Symptome von Muskelschwäche nach längerer Belastung, die unter anderem dadurch verursacht wird, dass die Carnitinvorräte im Gewebe zurückgehen1. Einige internationale Studien deuten an, dass eine Einnahme von Carnitin die Ausdauerleistung beim Sport steigert. Weitere Situationen, in denen ein erhöhter Carnitinbedarf besteht sind:
- Schwangerschaft und Stillzeit
- entzündliche Erkrankungen und Verbrennungen
- nach chirurgischen Eingriffen, Chemotherapie und Dialyse
- bei Säuglingen und Kindern während Wachstumsschüben
Krankheitsbedingter Mangel an L-Carnitin
Sehr viel seltener und deshalb noch wenig erforscht ist der primäre Carnitinmangel, bei dem die Carnitinsynthese gestört ist. Die Ursachen dafür können in Fehlfunktionen in der Leber oder den Nieren liegen, einer gestörten Aufnahme im Darm oder in anderen Stoffwechselstörungen. In diesen Fällen ist eine Einnahme von hochdosiertem L-Carnitin, wie es beispielsweise in Biocarn® enthalten ist, überlebenswichtig.
1Interview Gesellschaft für Ernährungsforschung e.V. mit Prof. Böhles (http://www.gfe-ev.de/papoo_easy_303_620/index.php?menuid=52&reporeid=837)